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Google Wave - die Zukunft der effizienten Kommunikation?

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Wie du vielleicht weißt, beschäftige ich mich bei meiner Dissertation mit effektiveren Methoden zur Datenhaltung. Wenn Google ein neues großes Produkt als Open Source herausbringt, das sich mit dem Thema Kommunikation beschäftigt, ist das auch für meine Dissertation ein potentieller Ideenlieferant: Google Wave.

Ich hab mir das Demo-Video (1h20m - aber es zahlt sich aus! Konsolenuser sollten bis zumindest 1h09m durchhalten g) angesehen und anscheinend hat Google da etwas in Petto, was tatsächlich unsere Kommunikation entscheidend verbessern kann. Als Ergänzung oder Ersatz zu Email, Instant Messaging, Blogging, Twittern, Online-Bilderalben, Versionsverwaltungs-Systeme zur Dokumentverwaltung, Groupware, Kollaborations-Software, und und und vereint es sehr viele Funktionen unter einem gemeinsamen Dach. Daraus ergibt sich ein nicht unerheblicher Mehrwert ohne großartige andere Hürden aufzubauen - ganz im Gegenteil. Das kann durchaus ein Grund für mich sein, ein Google-Account zu erstellen und auch mir meinen Daten zu füttern.

Viele der Konzepte sind keineswegs neu. Emailkommunikation kann man zum Beispiel mit disziplinierten Partnern durchaus effektiv erledigen. Leider ist dieses Wissen und die disziplinäre Bereitschaft schon am Aussterben. Wirklich miese Emails von meistens Outlook/Exchange-Kombinationen sind der Alltag. Damit kann man nicht effektiv arbeiten. Google Wave bietet Funktionen zum Kommentieren von einzelnen Phrasen, Nachvollziehbarkeit der Historie, nachträgliches Einbinden von Kommunikationspartnern, private (Teil-)Gespräche, und und und die das verlorene disziplinäre Wissen technisch wieder einigermaßen kompensieren können.

Dank der Freigabe der Sourcen ist das schon mittelfristig nicht mehr an den Dienst gehostet bei Google gebunden: ein jeder kann einen Server mit Wave selber aufsetzen und mit anderen Wave-Servern problemlos und transparent kommunizieren. Wie bei Email und Co. Diese Entscheidung dafür und den Mehraufwand bei der Umsetzung rechne ich Google sehr hoch an! Ebenso ist es möglich, das System modular (extern) zu erweitern. Jeder kann (und soll) Erweiterungen schreiben.

Man darf sehr gespannt sein, wie sich das in der endgültigen Fassung entwickeln wird. Und wie die Gesellschaft darauf reagiert. Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass Google Wave unter anderem als Email 2.0 viele alte Techniken (wie SMTP und Co) teilweise oder komplett ablöst.

Wie David Weinberger (der Typ mit Everything Is Miscellaneous: The Power of the New Digital Disorder) in seinem tollen Kommentar zu Wave schreibt, gibt es sehr viele Dinge, die dabei schief gehen können. Ich drücke allen Beteiligten jedenfalls die Daumen! Das Potential ist da.

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